Algen und Biofilme sind stille Feinde in der Hydroponik. Sie beeinträchtigen die Wasserqualität, blockieren Nährstoffe und schwächen die Wurzeln. Doch mit ein paar einfachen Maßnahmen kannst du dein System dauerhaft sauber halten und deine Pflanzen schützen.
Warum Algen und Biofilme entstehen
Algen brauchen drei Dinge zum Wachsen: Licht, Nährstoffe und Wasser – also genau das, was auch deine Pflanzen lieben. Wenn Licht auf die Nährlösung oder die Wurzelzone trifft, beginnen Algensporen zu keimen.
Biofilme hingegen entstehen durch Mikroorganismen, die sich an Behälterwänden und Schläuchen festsetzen. Sie bilden eine schleimige Schicht, die Sauerstoff verdrängt und Krankheitserregern den Weg ebnet.
Licht ausschließen – der wichtigste Schritt
Licht ist die Hauptursache für Algenwachstum.
Deshalb gilt: Kein Licht ans Wasser!
So verhinderst du, dass sich Algen bilden:
- Verwende lichtundurchsichtige Behälter oder umwickle transparente mit schwarzer Folie.
- Deckel und Schlauchverbindungen sorgfältig abdichten.
- Wenn möglich, Reservoirs in dunkleren Bereichen aufstellen.
Schon ein kleiner Lichtstrahl auf die Nährlösung kann Algenwachstum auslösen – also lieber etwas zu viel abdunkeln als zu wenig.
Wasserstoffperoxid – gezielt und sparsam einsetzen
Ein bewährtes Mittel gegen Algen und Biofilme ist Wasserstoffperoxid (H₂O₂). Es wirkt desinfizierend und reichert das Wasser mit Sauerstoff an.
Aber Vorsicht: Zu viel davon kann auch Wurzeln schädigen.
Anwendungsempfehlung:
- Konzentration: 3 % H₂O₂-Lösung
- Dosierung: 2–3 ml pro Liter Nährlösung
- Anwendung: Alle 1–2 Wochen, vorzugsweise beim Wasserwechsel
Nach der Zugabe gut durchmischen und 24 Stunden keine Nährstoffe nachfüllen.
Nützliche Bakterien als Gegenspieler
Nicht alle Mikroorganismen sind schädlich – im Gegenteil.
Probiotische Bakterien wie Bacillus subtilis oder Trichoderma fördern eine gesunde Mikroflora und verdrängen schädliche Keime. Diese biologischen Präparate gibt es als Pulver oder Flüssigkonzentrat im Gartenhandel.
Vorteile:
- Stabilisieren das biologische Gleichgewicht
- Schützen die Wurzeln vor Krankheitserregern
- Reduzieren organische Ablagerungen und Biofilme
Besonders in geschlossenen Systemen ist der Einsatz solcher Bakterien empfehlenswert.
Regelmäßiger Nährlösungswechsel
Auch bei optimaler Pflege reichern sich Rückstände an. Daher solltest du:
- Alle 2–3 Wochen die komplette Nährlösung wechseln
- Behälter und Schläuche mit warmem Wasser und Bürste reinigen
- Auf chemische Reinigungsmittel verzichten – sie können Rückstände hinterlassen
Ein klarer, sauberer Tank ist die beste Vorbeugung gegen Algen und Biofilme.
Zusätzliche Tipps für sauberes Wasser
- Bewegung hilft: Eine kleine Luftpumpe verhindert Stagnation und versorgt das Wasser mit Sauerstoff.
- Temperatur beachten: Warmes Wasser (>24 °C) begünstigt Algenwachstum – ideal sind 18–20 °C.
- Keine organischen Zusätze: Zucker, Komposttee oder Algenextrakte fördern Keime.
Fazit
Algen und Biofilme lassen sich nie ganz vermeiden, aber mit Lichtausschluss, regelmäßiger Reinigung und kontrollierter Wasserpflege bleiben sie unter Kontrolle.
So bleibt deine Nährlösung klar, deine Wurzeln gesund – und dein Hydroponik-System läuft stabil und hygienisch.