Frühlingserwachen im Garten: Rhabarber richtig vortreiben für eine besonders frühe Ernte

Rhabarber zählt zu den ersten kulinarischen Highlights im Gartenjahr. Noch bevor viele andere Pflanzen mit dem Wachstum beginnen, schiebt er seine kräftigen, roten Stiele aus dem Boden. Wer nicht bis Mai warten möchte, kann mit einem simplen Trick schon im April ernten – durch gezieltes Vortreiben. Mit den richtigen Maßnahmen wird der Rhabarber früher wach, wächst schneller und liefert besonders zarte Stiele.

Frühere Ernte durch Dunkelheit und Wärme

Das Prinzip des Vortreibens ist einfach: Rhabarber liebt Wärme – und reagiert empfindlich auf Licht. Wird er in Dunkelheit und bei höheren Temperaturen angetrieben, entwickelt er früher kräftige, lange Stiele. Ideal sind dafür:

  • Schwarze Maurerkübel
  • Weidenkörbe
  • Große Terrakotta-Glocken oder -Töpfe

Diese Abdeckungen speichern die Sonnenwärme und halten das Licht fern – perfekte Bedingungen für einen frühen Austrieb. Der Effekt: Bereits im April kann geerntet werden, oft mehrere Wochen vor der natürlichen Erntezeit.

Optimale Bedingungen schaffen

Für erfolgreiches Vortreiben braucht die Pflanze mehr als nur eine Abdeckung:

  • Boden vorbereiten: Reichern Sie den Standort im Herbst oder zeitigen Frühjahr mit Kompost an und decken Sie die Fläche mit Mulch ab. Das schützt vor Kälte und speichert zusätzlich Wärme.
  • Gewächshaus nutzen: Wer ein Gewächshaus besitzt, kann Rhabarber bereits ab Februar vortreiben – ideal, um besonders früh in die Saison zu starten.
  • Schonung der Pflanze: Wichtig: Vortreiben ist für die Pflanze anstrengend. Treiben Sie denselben Stock daher nur alle zwei Jahre vor, damit er sich erholen kann.

Ernte- und Pflegetipps für kräftige Pflanzen

Einmal angetrieben, wächst der Rhabarber rasch. Damit die Pflanze langfristig gesund bleibt:

  • Nur die Hälfte der Stiele ernten: So bleibt genügend Blattmasse zur Photosynthese, was die Pflanze stärkt.
  • Erntezeit beachten: Nach dem 24. Juni sollte nicht mehr geerntet werden. Ab diesem Zeitpunkt steigt der Oxalsäuregehalt stark an, was den Verzehr ungesund machen kann.
  • Tipp für Herbstfreunde: Die Sorte ‘Livingstone’ bringt sogar im Herbst noch milde Stiele – ideal für eine zweite Erntewelle.
  • Verjüngung im Spätsommer: Alte oder zu groß gewordene Pflanzen können im Spätsommer geteilt werden. An einem neuen, nährstoffreichen Standort treiben sie im Folgejahr wieder kräftig aus.

Fazit

Mit ein paar einfachen Tricks wird der Rhabarber nicht nur früher erntereif, sondern auch kräftiger und schmackhafter. Ob klassisch unter der Tonhaube oder im warmen Frühbeet – das Vortreiben lohnt sich! Wer auf die richtige Pflege achtet, wird viele Jahre Freude an seinem Rhabarber haben – und kann sich schon früh im Jahr über köstliche Kompott-, Kuchen- oder Saftkreationen freuen.

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