9 Pflanzen, die man im Herbst nicht zurückschneiden sollte – und warum

9 Pflanzen, die man im Herbst nicht zurückschneiden sollte – und warum

Im Naturgarten bleiben viele Stauden und Sträucher über den Winter stehen. Ihre Samenstände ernähren Vögel, die Stängel schützen die Horste vor Nässe und Frost, und das vertrocknete Laub dient Insekten als Unterschlupf. Erst im späten Winter bzw. sehr frühen Frühjahr (Februar/März), wenn keine starken Fröste mehr drohen, wird bodennah zurückgeschnitten. Hier die neun wichtigsten Kandidaten – mit Nutzen, Pflegetipp und Schnittzeitpunkt.

1. Sonnenhüte (Echinacea)

Nutzen: Samenstände für Distelfinken & Co., standfeste Stängel als Winterschutz.

Pflegetipp: Verblühtes nur stehen lassen; Rückschnitt auf 5–10 cm im Frühjahr.

2. Rudbeckien (Sonnenaugen)

Nutzen: Reichlich Samen, winterliche Struktur im Beet.

Pflegetipp: Stängel über Winter belassen; im Frühling komplett einkürzen.

3. Sonnenblumen (Helianthus)

Nutzen: Energienahrung für viele Vogelarten.

Pflegetipp: Große Stiele als Stützen bis zum Frühjahr stehen lassen; danach kompostieren.

4. Wasserdost (Eupatorium)

Nutzen: Lockere Samenstände für Meisen, Hohlstängel als Insektenquartier.

Pflegetipp: Erst im zeitigen Frühjahr bündelweise abschneiden.

5. Goldrute (Solidago)

Nutzen: Spätblüher, wertvoll für Bestäuber; Samenstände für Vögel.

Pflegetipp: Ausläufer kontrollieren; Rückschnitt im Frühjahr.

6. Ziergräser (z. B. Miscanthus, Panicum, Pennisetum)

Nutzen: Blatt- und Halmpolster schützen das Herz der Pflanzen; Winterzierde.

Pflegetipp: Horste locker zusammenbinden, erst im März 10–15 cm über Boden abschneiden.

7. Fetthenne (Sedum)

Nutzen: Standfeste Dolden geben Struktur; Samen als Vogelfutter.

Pflegetipp: Stängel als Frostschutz stehen lassen, im Frühling ausbrechen.

8. Astern

Nutzen: Spätblüher für Insekten, Samen für Finken.

Pflegetipp: Nur kranke Triebe entfernen; Gesamtschnitt im Vorfrühling.

9. Einheimische Sträucher (z. B. Holunder, Vogelbeere, Liguster)

Nutzen: Früchte/Beeren als Winterfutter; dichter Wuchs als Schutz.

Pflegetipp: Form- und Auslichtungsschnitt erst nach der Beerenzeit, an frostarmen Tagen im späten Winter.

So pflegst du winterfreundlich

Laub liegen lassen oder als Mulch auf Beete geben – schützt Bodenleben und Wurzeln.

Hohlstängel beim Frühjahrsschnitt 10–20 cm stehen lassen: Niströhren für Wildbienen.

Nur Krankes (Mehltau, Rost) sofort entfernen und nicht kompostieren.

Lebensräume staffeln: Ein Teil der Flächen bleibt bis April unberührt, damit Überwinterer aussteigen können.

Fazit

Wer Stauden und samenreiche Strukturen über den Winter stehen lässt, hilft Vögeln und Insekten, schont den Boden und gewinnt zugleich eine attraktive Winterkulisse. Der richtige Zeitpunkt für den großen Schnitt ist nicht der Herbst, sondern das späte Winterende – dann starten die Pflanzen vital in die neue Saison.

Leave a Comment