Ein Walipini ist ein halb unterirdisches Gewächshaus, das ein einzigartiges Mikroklima schafft. Durch die Erdverankerung bleibt es im Winter warm und im Sommer angenehm kühl – perfekt für den ganzjährigen Gemüseanbau. Mit ein wenig Muskelkraft und einfachen Materialien kannst du dir so dein eigenes grünes Paradies erschaffen.
Den richtigen Standort wählen
Der Standort ist entscheidend für die Produktivität deines Walipinis. Am besten wählst du einen sonnigen Platz, ideal nach Süden ausgerichtet (in der Nordhalbkugel). So bekommst du maximal Licht für deine Pflanzen. Achte außerdem darauf, dass keine Bäume oder Gebäude Schatten werfen und dass der Boden stabil ist.
Tipp: Prüfe den Sonnenverlauf über den Tag, um die optimale Ausrichtung zu finden.
Das Loch graben
Die halbe Unterirdiskonstruktion erfordert eine Grube von etwa 1,5 bis 2,5 Metern Tiefe – abhängig von deinem Klima und dem gewünschten Mikroklima. Die Dimensionen variieren je nach Bedarf, z. B. 6 m lang x 3 m breit für ein kleines Walipini.
Tipp: Lege vor dem Graben den genauen Plan fest, um unnötige Arbeit zu vermeiden.
Für guten Wasserabfluss sorgen
Stehendes Wasser ist der Feind deiner Pflanzen. Am Boden solltest du Kies einbringen oder Drainagerohre verlegen, um Wasseransammlungen zu vermeiden. Das schützt Wurzeln vor Fäulnis und Krankheiten.
Tipp: Ein leicht geneigter Boden erleichtert zusätzlich den Wasserabfluss.
Die Wände bauen
Für stabile und isolierte Wände eignen sich Materialien wie:
Ziegel oder unbehandelte Backsteine
Behandeltes Holz
Reifen gefüllt mit Erde
Die Wände müssen dick und gut isoliert sein, um im Winter Wärme zu speichern und im Sommer Hitze draußen zu halten.
Tipp: Eine Mischung aus Erde und Naturmaterialien kann Kosten sparen und gleichzeitig die Isolation verbessern.
Das Dach schräg anlegen
Das Dach sollte einen Winkel von 30–45° haben. Transparente Materialien wie Polycarbonat, UV-beständige Planen oder recyceltes Glas lassen viel Licht hinein und leiten Regenwasser ab. Der Winkel maximiert zudem die Sonneneinstrahlung im Winter.
Tipp: Plane Regenrinnen ein, um Wasser für die Pflanzen zu sammeln.
Nord- und Seitenwände isolieren
Die Nordwand sollte gut isoliert werden – z. B. mit Stroh, Holzfaserplatten oder Erde. So bleibt die Wärme länger im Walipini. Die Südseite hingegen bleibt offen oder nur leicht abgedeckt, um das Sonnenlicht optimal einzufangen.
Tipp: Eine gute Dämmung der Nordwand spart Heizenergie und stabilisiert das Mikroklima.
Innen ausstatten
Ein Walipini ist nicht nur ein Gewächshaus, sondern ein ganzes Ökosystem:
Beetflächen und Hochbeete: Ideal für Tomaten, Salate oder Kräuter
Komposter: Liefert organische Nährstoffe direkt für den Boden
Schwarze Wasserfässer: Speichern Wärme tagsüber und geben sie nachts ab
Tipp: Die Kombination von Wasserfässern und Kompost sorgt für ein natürliches Temperatursystem.
Für Belüftung sorgen
Lüftung ist entscheidend, um im Sommer Überhitzung zu vermeiden und Schimmel oder Krankheiten zu verhindern. Plane Öffnungen, Fenster oder Klappen ein, die sich leicht öffnen lassen.
Tipp: Automatische Lüftungsmechanismen mit Temperatursensoren erleichtern die Pflege enorm.
Intelligenten Anbau betreiben
Im Walipini kannst du eine Vielzahl von Pflanzen anbauen – das ganze Jahr über:
Gemüse: Tomaten, Gurken, Karotten, Salat
Kräuter: Basilikum, Petersilie, Schnittlauch
Obst: kleine Zitrusbäume oder Beerensträucher
Tipp: Nutze Mischkultur und Hochbeete, um den Raum effizient zu nutzen und Schädlinge zu vermeiden.
Regelmäßig pflegen
Ein gut gepflegtes Walipini hält viele Jahre. Achte regelmäßig auf:
Feuchtigkeit: Nicht zu nass, nicht zu trocken
Lüftung: Für frische Luft und Temperaturausgleich
Dach und Abdeckung: Auf Schäden prüfen, um Wärmeverluste zu vermeiden
Tipp: Ein regelmäßiger Check spart langfristig Arbeit und schützt deine Pflanzen.
Fazit
Ein Walipini-Gewächshaus ist die perfekte Lösung für alle, die das ganze Jahr über frisches Obst und Gemüse ernten wollen. Mit sorgfältiger Planung, einfachen Materialien und regelmäßiger Pflege schaffst du dir ein nachhaltiges Mikroklima, das sogar Schnee und Frost trotzt.
Dein eigener Walipini ist nicht nur praktisch, sondern auch ein Schritt in Richtung Selbstversorgung und nachhaltigem Gärtnern.