Der Igel ist eines der bekanntesten Wildtiere in unseren Gärten. Viele Menschen haben ihn schon in der Abenddämmerung durch das Gras huschen sehen, auf der Suche nach Nahrung. Mit seinem stacheligen Rücken und seiner tapsigen Art wirkt er fast wie ein kleiner Wächter des Gartens. Doch so putzig er aussieht – der Igel spielt eine entscheidende Rolle für unser Ökosystem.

Igel – unverzichtbare Helfer im Garten
Igel sind nicht nur niedlich, sondern äußerst nützlich. Sie ernähren sich von Schnecken, Käfern, Raupen und anderen Insekten, die unseren Pflanzen schaden können. Statt zu Gift oder chemischen Schädlingsmitteln zu greifen, können wir uns also auf den Igel verlassen.
Natürlicher Schädlingsbekämpfer: Ein Igel frisst jede Nacht bis zu 200 Gramm Insekten und Schnecken.
Gleichgewicht im Garten: Indem er die Zahl von Schädlingen reduziert, schützt er Obst, Gemüse und Blumen.
Förderer der Biodiversität: Wo Igel leben, gedeihen auch andere Tiere – sie sind Teil eines gesunden Kreislaufs.
Warum der Igel unsere Hilfe braucht
Leider sind die Lebensräume für Igel in den letzten Jahrzehnten immer kleiner geworden. Versiegelte Flächen, aufgeräumte Gärten und Pestizide nehmen ihm Nahrung und Schutz. Viele Igel sterben durch Autoverkehr oder weil sie im Herbst keinen Platz zum Überwintern finden.
Vor allem ältere Menschen erinnern sich noch, wie selbstverständlich Igel früher in jedem Garten unterwegs waren. Heute ist es ein Glücksfall, wenn man einen entdeckt – und genau deshalb ist es so wichtig, ihn aktiv zu schützen.
So machst du deinen Garten igelfreundlich
Mit einfachen Maßnahmen kann jeder Gartenfreund seinen Beitrag leisten:
Laubhaufen liegen lassen
Im Herbst ist es verlockend, alle Blätter zusammenzurechen. Doch genau darin finden Igel ihren idealen Unterschlupf zum Überwintern. Lass daher Laubhaufen an ruhigen Ecken liegen.
Igelhaus bauen
Ein selbstgebautes Igelhaus aus Holz oder alten Kisten bietet Schutz vor Kälte und Feinden. Stelle es an einem geschützten Ort im Garten auf und fülle es mit trockenem Laub oder Stroh.
Keine Gifte einsetzen
Schneckenkorn, Insektensprays und Chemikalien töten nicht nur Schädlinge, sondern auch die Nahrung des Igels. Ein naturnaher Garten ohne Gift ist die beste Grundlage für ein igelfreundliches Paradies.
Wasserstellen anbieten
Besonders in heißen Sommern freuen sich Igel über eine flache Schale mit frischem Wasser. Achte darauf, dass sie nicht zu tief ist – sonst könnten kleine Tiere ertrinken.
Durchgänge schaffen
Viele Gärten sind durch Zäune oder Mauern abgeriegelt. Ein kleines Loch im Zaun genügt, damit Igel zwischen verschiedenen Grundstücken wandern können.
Igel und das Geschenk der Natur erleben
Für ältere Menschen sind Igel nicht nur nützliche Gartenbewohner, sondern auch Begleiter, die Freude schenken. Es ist ein leises, aber tiefes Glück, abends auf der Terrasse zu sitzen und zu beobachten, wie ein Igel neugierig durch den Garten schnuppert.
Dieses Beobachten entschleunigt, schenkt Gelassenheit und weckt Erinnerungen an eine Zeit, in der Naturverständnis und Nähe zu Tieren selbstverständlich waren.
Igel schützen heißt Biodiversität bewahren
Der Schutz der Igel ist mehr als eine nette Geste. Er ist Teil eines größeren Ganzen: dem Erhalt der Biodiversität. Jeder Igel, der einen Platz zum Leben findet, stärkt das natürliche Gleichgewicht.
Ein Garten, in dem Igel willkommen sind, ist auch ein Garten, in dem Vögel, Insekten und Pflanzen gedeihen. So wird aus einem privaten Stück Land ein kleiner, aber wichtiger Teil des großen Ökosystems.
Praktische Tipps für den Alltag
Beobachte statt einzugreifen: Igel sind Wildtiere. Wenn sie gesund wirken, brauchen sie keine Hilfe – außer einem sicheren Lebensraum.
Nur im Notfall eingreifen: Verletzte oder untergewichtige Jungtiere im Herbst (unter 500 Gramm) brauchen professionelle Hilfe. Am besten wendest du dich an eine Wildtierstation.
Igel nicht mit Milch füttern: Milch verursacht gefährliche Verdauungsprobleme. Biete lieber Wasser und bei Bedarf Katzennassfutter an.
Fazit – Kleine Helden mit großer Bedeutung
Der Igel ist mehr als nur ein niedlicher Besucher im Garten. Er ist ein stiller Helfer, ein Symbol für ein gesundes Ökosystem und ein lebendiges Zeichen dafür, wie eng unser Wohl mit dem der Natur verbunden ist.
Indem wir Laub liegen lassen, Igelhäuser bauen und auf Gifte verzichten, schenken wir ihm ein Zuhause – und uns selbst die Freude, dieses besondere Tier hautnah zu erleben.
Ein igelfreundlicher Garten ist ein Garten voller Leben, Vielfalt und Zukunft.