Der Traum vom selbstgebauten Ruheplatz
Ein Liegestuhl aus Holz ist mehr als nur ein Gartenmöbel – er ist ein Symbol für Ruhe, Handwerkskunst und sommerliche Gelassenheit. Wer ihn selbst baut, erschafft nicht nur ein Möbelstück, sondern auch einen ganz persönlichen Rückzugsort im Grünen. Und das Beste daran: Mit etwas Geduld, den richtigen Materialien und ein paar Profi-Tipps gelingt der Bau auch Hobby-Handwerkern.
Warum Holz der ideale Werkstoff ist
Holz bringt Wärme und Natürlichkeit in den Garten. Es fühlt sich angenehm an, altert würdevoll und lässt sich wunderbar an den eigenen Stil anpassen. Besonders gut eignen sich:
- Lärche oder Douglasie – wetterfest und langlebig, ideal für den Außenbereich.
- Eiche – edel, stabil, aber etwas schwerer.
- Akazie – robust und leicht zu verarbeiten, mit schöner Maserung.
Vermeide Nadelhölzer ohne Behandlung, da sie Feuchtigkeit schlechter vertragen. Eine gute Lasur oder ein wetterfester Lack schützt die Oberfläche und erhält die schöne Holzfarbe.
Planung: Stabilität trifft auf Komfort
Bevor du mit dem Sägen beginnst, lohnt sich eine gute Planung. Ein ergonomischer Liegestuhl folgt der natürlichen Form des Körpers – das bedeutet: leicht geneigte Sitzfläche, stabile Rückenlehne und weiche Rundungen an den Kanten.
Tipp: Erstelle eine einfache Skizze mit Maßen. Eine klassische Liege ist etwa 1,20 m breit, 1,90 m lang und hat eine Rückenlehne mit 3 verstellbaren Positionen.
Materialliste für einen klassischen Liegestuhl
- 2 stabile Holzleisten für den Rahmen (ca. 190 cm lang)
- 4 Querstreben (je nach Breite)
- 2 längere Leisten für die Rückenlehne
- 1 Sitzfläche aus Holzlatten oder robustem Leinentuch
- Edelstahlschrauben, Muttern und Unterlegscheiben
- Schleifpapier (Körnung 120 und 240)
- Holzöl oder wetterfeste Lasur
- Optional: Rollen oder Gummifüße für besseren Halt
Schritt-für-Schritt-Anleitung
1. Zuschneiden und Schleifen
Schneide alle Holzteile nach Plan zu und schleife sie gründlich, bis alle Kanten angenehm glatt sind. So vermeidest du Splitter und erhöhst den Komfort.
2. Rahmen bauen
Verbinde die beiden langen Leisten mit den Querstreben. Verwende Edelstahlschrauben, um Rost zu verhindern. Prüfe regelmäßig mit der Wasserwaage, dass alles im rechten Winkel bleibt.
3. Rückenlehne montieren
Die Rückenlehne sollte verstellbar sein – das erreichst du mit einer einfachen Rastleiste aus Holz, in die du mehrere Kerben feilst. So kannst du zwischen aufrechter und flacher Position wechseln.
4. Sitzfläche befestigen
Hier hast du zwei Optionen:
- Holzlatten – klassisch, stabil, aber etwas härter.
- Stoffbespannung – bequem und leicht austauschbar.
Wenn du Stoff nutzt, achte auf Outdoor-taugliches Material (z. B. Segeltuch oder Acrylgewebe). Befestige ihn mit rostfreien Schrauben oder starken Klammern.
5. Oberfläche schützen
Trage zwei Schichten Holzöl oder Lasur auf. Zwischen den Anstrichen kurz anschleifen – das sorgt für eine glatte, gleichmäßige Oberfläche.
Profi-Tipp: Ergonomie und Details
Ein echter Profi achtet auf Kleinigkeiten:
- Die Sitzfläche sollte leicht nach hinten geneigt sein, damit du entspannt liegst.
- Runde die Kanten mit Schleifpapier ab – das sieht besser aus und fühlt sich angenehmer an.
- Wenn du oft Sonne genießt, kannst du ein kleines Sonnendach aus Stoff montieren.
Für noch mehr Komfort: Ein abnehmbares Polster mit abwaschbarem Bezug ist Gold wert.
Pflege und Langlebigkeit
Ein Liegestuhl aus Holz ist pflegeleicht, wenn du ihm ein wenig Aufmerksamkeit schenkst:
- Im Winter trocken lagern oder mit einer atmungsaktiven Abdeckung schützen.
- Alle 1–2 Jahre nachölen, besonders die Flächen, die Sonne und Regen ausgesetzt sind.
- Schrauben regelmäßig nachziehen, um Wackeln zu vermeiden.
So bleibt dein selbst gebauter Stuhl viele Jahre lang schön – und du kannst den Sommer immer wieder aufs Neue genießen.
Nachhaltigkeit im Garten
Wer Holz nutzt, sollte auf zertifizierte Herkunft (FSC oder PEFC) achten. So weißt du, dass das Material aus verantwortungsvoller Forstwirtschaft stammt. Wenn du Reste übrig hast, kannst du daraus kleine Gartenaccessoires basteln – etwa ein Tablett für Getränke oder eine Halterung für Blumentöpfe.
Ein Platz zum Durchatmen
Wenn der Stuhl fertig ist, kommt der schönste Moment: ihn im Garten aufzustellen, sich hinzulegen, den Himmel zu betrachten und den Duft von Gras und Holz zu genießen. Es ist ein besonderes Gefühl, auf etwas Selbstgebautem zu entspannen – eine Mischung aus Stolz, Ruhe und Freiheit.
Selbst wenn du kein Handwerksprofi bist, zeigt dieses Projekt, wie einfach es ist, mit Geduld und Liebe zum Detail etwas Dauerhaftes zu schaffen.
Fazit: Handwerk trifft Entspannung
Ein Liegestuhl aus Holz ist das perfekte DIY-Projekt für alle, die ihren Garten mit Charakter und Stil gestalten möchten. Er vereint Funktion, Ästhetik und Nachhaltigkeit – und schenkt dir viele Stunden echter Entspannung.
Also: Werkbank raus, Holz besorgen, Maßband zur Hand – und schon bald genießt du den Sommer auf deinem ganz persönlichen Meisterstück.