Wenn die Dämmerung hereinbricht und der Garten langsam zur Ruhe kommt, beginnt die Zeit eines ganz besonderen Gastes: des Igels. Mit seinen tapsigen Schritten, den neugierigen Äuglein und dem leisen Rascheln im Laub ist er für viele von uns ein Symbol für Kindheitserinnerungen und heimelige Abende. Doch was früher selbstverständlich war, wird heute zur Seltenheit – die Zahl der Igel geht dramatisch zurück.
Früher sah man sie in fast jedem Garten, auf Feldwegen oder unter Hecken. Heute jedoch sind sie bedroht wie nie zuvor. Lebensraumverlust, Straßenverkehr, Pestizide und der Mangel an naturnahen Gärten lassen die Bestände schrumpfen. Jeder Winter bedeutet für viele Igel einen Kampf ums Überleben.
Es ist ein stilles Drama: Ein Tier, das sich seit Millionen Jahren anpassen konnte, findet in unserer modernen Welt kaum noch Platz.
Warum es uns alle betrifft
Der Igel ist nicht nur ein niedliches Tier – er ist auch ein unverzichtbarer Helfer im Ökosystem. Er frisst Schnecken, Käfer und andere Schädlinge, die in unseren Gärten Schaden anrichten. Wenn der Igel verschwindet, verschwindet ein Stück Balance in der Natur. Und mit ihm verlieren wir auch ein kleines Stück unserer eigenen Geschichte, unserer Kindheit, unserer Heimat.
So können wir helfen
Zum Glück ist es gar nicht schwer, Igeln zu helfen – oft sind es kleine Gesten, die Großes bewirken können:
Garten naturnah gestalten – Statt englischem Rasen lieber Laubhaufen, Sträucher und Hecken anlegen. Dort finden Igel Schutz und Nahrung.
Keine Gifte – Schneckenkorn und Insektizide sind tödlich für Igel. Wer auf natürliche Methoden setzt, rettet Leben.
Zuflucht bieten – Ein Haufen aus Laub oder ein Igelhaus kann über Leben und Tod entscheiden, vor allem im Winter.
Vorsicht im Straßenverkehr – Besonders im Herbst wandern viele Igel. Ein aufmerksamer Blick am Straßenrand kann Leben retten.
Aufgefundene hilflose Igel – Kranke, verletzte oder extrem untergewichtige Tiere brauchen professionelle Hilfe. Tierärzte oder Igelstationen sind die richtige Adresse.
Eine gemeinsame Verantwortung
Der Schutz der Igel ist mehr als nur Tierschutz – er ist auch ein Ausdruck unserer Verbundenheit mit der Natur. Jeder Igel, der dank uns überlebt, ist ein stiller Sieg für das Leben selbst.
Wenn wir die Augen offenhalten, wenn wir bereit sind, ein wenig Rücksicht zu nehmen, schenken wir diesen kleinen Stachelrittern die Zukunft, die sie verdienen.
Ein Aufruf an unser Herz
Stell dir vor: ein stiller Herbstabend, das Rascheln im Laub – und plötzlich erscheint er, der kleine Igel. Dieses Gefühl von Freude, von Verbindung zur Natur, ist unbezahlbar. Damit dieses Bild nicht nur eine Erinnerung bleibt, sondern auch für kommende Generationen Wirklichkeit ist, müssen wir jetzt handeln.
Lasst uns unsere Igel beschützen – nicht aus Pflicht, sondern aus Liebe.