Wühlmäuse können in kürzester Zeit ein Hochbeet von unten aushöhlen und Wurzeln zerstören. Wer sein Beet langfristig nutzen will, sollte deshalb beim Aufbau gleich einen wirksamen Wühlmausschutz einplanen. Besonders bei Standorten in der Nähe von Feldern, Obstbäumen oder Hecken ist das Risiko hoch.
Hier erfährst du, welche Materialien sich als Barriere bewährt haben, wie du sie richtig einbaust und worauf du achten musst, damit deine Pflanzen dauerhaft geschützt sind.
Warum Wühlmäuse ein echtes Problem im Hochbeet sind
Wühlmäuse lieben feuchte, lockere Erde – also genau das, was im Hochbeet perfekte Bedingungen bietet. Sie graben Gänge unter der Erde, nagen an Wurzeln und bringen Pflanzen dadurch zum Absterben. Besonders betroffen sind Gemüsearten wie Möhren, Sellerie oder Kartoffeln, aber auch junge Obststräucher.
Da Hochbeete meist ohne festen Boden stehen, ist der Zugang von unten leicht möglich – eine stabile Barriere ist daher Pflicht.
Das richtige Material für den Wühlmausschutz
Die wirksamste Methode ist ein engmaschiges Drahtgitter am Boden des Hochbeets. Dieses hält Nager fern, lässt aber gleichzeitig Wasser und Luft durch.
Kaninchendraht oder Volierendraht
- Empfohlene Maschenweite: maximal 10–13 mm
- Material: verzinkter Stahl oder Edelstahl (rostfrei, langlebig)
- Drahtstärke: 0,8–1 mm für dauerhafte Stabilität
Kaninchendraht ist preiswert und leicht zu verarbeiten, sollte aber dick genug sein, um scharfe Wühlmauszähne aufzuhalten. Noch robuster ist Volierendraht, der fester und formstabiler bleibt.
Alternative Materialien
- Edelstahlgitter: höchste Haltbarkeit, ideal für langlebige Hochbeete
- Aluminiumdraht: leicht, aber weniger stabil gegen starken Verbiss
- Kunststoffgitter: nur bedingt geeignet, da Wühlmäuse hindurchbeißen können
Tipp: Verwende niemals einfaches Fliegengitter oder Plastiknetze – sie bieten keinen echten Schutz.
So wird das Gitter richtig eingebaut
Damit das Gitter optimal schützt, kommt es auf den korrekten Einbau an.
Schritt 1: Vorbereitung des Untergrunds
- Erde oder Grasnarbe unter dem Beet leicht abtragen
- Fläche eben und steinfrei machen
- Eventuell eine dünne Sandschicht (ca. 2 cm) als Ausgleich aufbringen
Schritt 2: Gitter zuschneiden und einlegen
- Drahtgitter etwas größer zuschneiden als die Grundfläche des Hochbeets
- Beim Einlegen darauf achten, dass das Gitter an den Seiten ca. 5–10 cm hochgezogen wird
- So können Wühlmäuse nicht an den Rändern eindringen
Schritt 3: Fixieren und sichern
- Das Gitter mit Tackerklammern oder verzinkten Nägeln am Rahmen befestigen
- Ecken sorgfältig überlappen und zusätzlich fixieren
- Keine Lücken oder Falten lassen – jede Öffnung wäre ein möglicher Zugang
Schritt 4: Schichten aufbauen
Erst wenn das Gitter fest sitzt, kannst du mit dem typischen Hochbeetaufbau beginnen (Zweige, Kompost, Erde etc.). Das Gitter bleibt dauerhaft am Platz und schützt die Wurzeln zuverlässig.
Zusätzlicher Schutz an den Seiten
In Gebieten mit starkem Wühlmausbefall kann es sinnvoll sein, auch die Seiten des Hochbeets mit Draht zu verkleiden.
Dazu wird der Gitterstreifen an der Innenseite des Rahmens befestigt und mit dem Bodengitter verbunden – so entsteht ein komplett geschlossener Schutzkorb.
Diese Variante ist besonders empfehlenswert, wenn das Hochbeet nicht direkt auf Erde, sondern auf Kies oder unebenem Gelände steht.
Dauerhaftigkeit und Pflege
Ein hochwertiges Drahtgitter hält in der Regel 10 bis 15 Jahre. Achte darauf, dass das Material verzinkt oder rostfrei ist – sonst zersetzt sich der Draht im feuchten Milieu des Beetes.
Bei Holzhochbeeten kannst du zusätzlich die Innenseiten mit Teichfolie oder Wurzelschutzvlies auskleiden, um das Holz vor Feuchtigkeit zu schützen und die Lebensdauer zu verlängern.
Typische Fehler beim Einbau vermeiden
- Zu große Maschenweite: Wühlmäuse zwängen sich durch kleinste Öffnungen.
- Nicht hochgezogene Ränder: Mäuse gelangen sonst über die Seiten hinein.
- Unzureichende Befestigung: Lose liegende Gitter können angehoben werden.
- Rostiges Material: verliert mit der Zeit Stabilität und Schutzwirkung.
Ein einmal richtig eingebautes Gitter schützt dagegen jahrelang ohne Wartungsaufwand.
Alternative Methoden bei bestehendem Hochbeet
Wenn du bereits ein Hochbeet ohne Schutzgitter hast, gibt es zwei Möglichkeiten:
- Von oben schützen: Wühlmausfallen oder Köder in den Gängen auslegen (nur außerhalb des Beetes, um Pflanzen zu schonen).
- Nachrüsten von unten: Hochbeet teilweise leeren, Bodenschicht abtragen und Gitter nachträglich einsetzen. Das ist aufwendig, aber bei wiederkehrendem Befall lohnenswert.
Fazit
Ein Wühlmausschutz gehört zu jedem gut geplanten Hochbeet. Mit einem stabilen Drahtgitter aus verzinktem Stahl oder Edelstahl und sorgfältiger Befestigung schützt du deine Pflanzen dauerhaft vor Schäden.
Am effektivsten ist ein Schutz, der Boden und Seiten vollständig abdeckt – so bleibt dein Hochbeet langfristig sicher, gesund und ertragreich.