Der Juli ist ein idealer Monat, um deinen Garten wieder in Form zu bringen. Viele Pflanzen haben ihre erste Blüte hinter sich, neue Triebe stehen an – und mit dem richtigen Schnitt hilfst du ihnen, gesund, kompakt und blühfreudig zu bleiben.

Ob du deine Lavendelbüsche formst, Rosen zu neuer Blüte anregst oder Beerensträucher für die nächste Ernte vorbereitest – ein gezielter Sommerschnitt sorgt für Ordnung, Vitalität und ein zweites Blütenfeuerwerk im Spätsommer.
Hier zeigen wir dir, welche Pflanzen im Juli besonders vom Schnitt profitieren, wie du dabei vorgehst und worauf du achten solltest. Los geht’s!
1. Lavendel – nach der Blüte kürzen
Lavendel blüht meist im Juni und verströmt seinen herrlichen Duft. Nach der Blüte ist der perfekte Zeitpunkt, um ihn in Form zu bringen.
So geht’s:
Schneide alle verblühten Blütenstiele knapp über dem Blattansatz ab.
Kürze die grünen Triebe um etwa ein Drittel.
Achte darauf, nicht ins alte Holz zu schneiden, denn das treibt oft nicht mehr aus.
Warum wichtig?
Ein Sommerschnitt verhindert, dass der Lavendel verholzt, fördert eine zweite, kleinere Blüte und erhält die kompakte, runde Form des Busches.
2. Rosen – regelmäßig ausputzen
Rosen danken dir jeden Pflegeschnitt mit neuen Blüten. Im Juli heißt es: Verblühtes konsequent entfernen!
So funktioniert’s:
Schneide die Blüte samt dem darunterliegenden ersten fünfteiligen Blatt ab.
Entferne auch vergilbte oder kränkliche Blätter.
Kontrolliere auf Schädlinge oder Pilzbefall (z. B. Mehltau).
Ergebnis:
Die Pflanze wird zur Bildung neuer Knospen angeregt und bleibt bis in den Herbst hinein blühfreudig.
3. Buchsbaum – in Form bringen
Der Juli ist der letzte günstige Termin für den Formschnitt am Buchsbaum. Danach wird’s für frische Austriebe zu riskant wegen möglichem Sonnenbrand oder Frost im Herbst.
So geht der Schnitt:
Wähle einen bewölkten Tag oder die Abendstunden – starke Sonne kann die frischen Schnittstellen „verbrennen“.
Schneide mit einer scharfen, sauberen Schere zurück bis knapp über die alten Triebe.
Kugeln, Pyramiden oder Hecken – was gefällt, ist erlaubt!
Vorteil:
Ein früher Sommerschnitt sorgt für dichtes, gesundes Wachstum – und hält Schädlinge wie den Buchsbaumzünsler besser in Schach.
4. Hecken – Liguster & Co. in Form bringen
Hecken wie Liguster, Hainbuche oder Feldahorn wachsen im Sommer kräftig – jetzt ist der perfekte Moment, um sie kompakt und ordentlich zu halten.
So machst du’s richtig:
Schneide vorsichtig in Form – idealerweise trapezförmig (unten breiter als oben), damit Licht alle Zweige erreicht.
Achte auf Nester – schneide nur, wenn keine Vögel mehr brüten!
Elektrische Heckenscheren erleichtern große Flächen, manuell ist es dafür leiser und präziser.
Tipp: Ein zweiter, leichter Pflegeschnitt im Spätsommer hält die Hecke den ganzen Herbst über schön.
5. Kräuter – ernten und verjüngen
Einige Küchenkräuter wie Salbei, Thymian, Oregano oder Bohnenkraut blühen im Sommer – danach werden sie oft holzig und verlieren Aroma.
Was tun?
Schneide die Pflanze nach der Blüte kräftig zurück – bis auf ein Drittel der Höhe.
Achte darauf, dass noch ein paar grüne Blätter übrig bleiben.
Ernte regelmäßig – das regt neuen, frischen Austrieb an.
Gut zu wissen: Jetzt geschnittene Kräuter kannst du trocknen oder einfrieren – so hast du auch im Winter etwas davon.
6. Sommerhimbeeren – alte Ruten entfernen
Wenn deine Himbeeren schon geerntet sind, ist jetzt der Zeitpunkt, um die tragenden Ruten bodennah abzuschneiden.
So geht’s:
Entferne alle Ruten, die Früchte getragen haben – sie sterben ohnehin ab.
Lasse nur die neuen, kräftigen Jungtriebe stehen (5–7 pro Pflanze reichen).
Binde diese bei Bedarf an ein Gerüst.
Ergebnis: Die Pflanze kann ihre Energie auf die neuen Ruten richten – die tragen im nächsten Jahr die Früchte.
7. Ziersträucher – nach der Blüte zurückschneiden
Ziersträucher wie Forsythien, Deutzien, Weigelien oder Kolkwitzien blühen im Frühjahr – ihr Schnitt erfolgt nach der Blüte, also im Sommer.
So funktioniert’s:
Schneide ältere, überhängende oder schwache Triebe bodennah heraus.
Kürze junge Triebe um etwa ein Drittel.
Lichte die Krone aus, damit Licht ins Innere dringt.
Warum wichtig?
Der Sommerschnitt fördert die Bildung neuer Blütentriebe für das nächste Jahr – und hält den Strauch in Form.
8. Stauden – für zweite Blüte zurückschneiden
Viele mehrjährige Stauden wie Rittersporn, Margeriten oder Mädchenauge blühen üppig – aber nur, wenn du sie nach der Hauptblüte zurückschneidest.
So geht’s:
Schneide verblühte Stängel bis knapp über den Boden oder über einem Blattansatz ab.
Entferne gelbe oder welke Blätter.
Dünge leicht – das fördert eine zweite Blüte im Spätsommer oder Herbst.
Ergebnis: Ein gepflegter, frischer Wuchs – mit einer weiteren Farbenpracht im September!
Fazit
Ein gezielter Sommerschnitt im Juli bringt Struktur, Vitalität und neue Blühkraft in deinen Garten. Viele Pflanzen danken dir diese Pflege mit einem zweiten Flor, kompakterem Wuchs und mehr Gesundheit.
Ob Lavendel, Rose, Himbeere oder Buchs – der richtige Zeitpunkt macht den Unterschied! Und keine Sorge: Du brauchst keine Profi-Schere oder Gartenmeisterprüfung – ein bisschen Gefühl, Beobachtung und Liebe zur Pflanze reichen völlig aus.
Also: Schere schnappen, Sonnenhut auf und los geht’s – dein Garten wird es dir danken!