Bokashi ist eine innovative Methode der Kompostierung, bei der Küchenabfälle durch Fermentation in nährstoffreichen Dünger umgewandelt werden. Im Gegensatz zur traditionellen Kompostierung, bei der Luft benötigt wird, erfolgt die Bokashi-Kompostierung unter anaeroben Bedingungen, das heißt ohne Sauerstoff. Dies führt zu einer schnelleren Zersetzung und einem besonders nährstoffreichen Endprodukt, das deinem Garten zugutekommt. In diesem Artikel erfährst du, wie du einen Bokashi-Eimer selbst bauen kannst, um Küchenabfälle effizient und nachhaltig zu kompostieren.
Was ist Bokashi?
Bokashi kommt aus dem Japanischen und bedeutet „fermentiertes organisches Material“. Es handelt sich um eine Methode der anaeroben Fermentation, bei der Küchenabfälle in einem luftdichten Eimer unter Zugabe von Mikroorganismen zersetzt werden. Im Gegensatz zur klassischen Kompostierung, die mehrere Monate dauert, verläuft der Bokashi-Prozess schneller – oft in nur wenigen Wochen.
Die Abfälle werden dabei nicht zu herkömmlichem Kompost, sondern zu einem stark fermentierten, nährstoffreichen „Bokashi-Kompost“. Dieser kann entweder direkt in den Boden eingegraben oder weiter verarbeitet werden.
Vorteile des Bokashi-Systems
- Schnelle Zersetzung: Bokashi ist schneller als herkömmliche Kompostierung, da die Fermentation nur wenige Wochen dauert.
- Geringer Geruch: Da der Bokashi-Prozess anaerob abläuft, entstehen keine unangenehmen Gerüche wie bei herkömmlicher Kompostierung.
- Vielseitigkeit: Fast alle Küchenabfälle können verarbeitet werden, einschließlich Fleisch, Fisch und fettiger Lebensmittel – was bei herkömmlichem Kompostieren problematisch wäre.
- Wertvoller Dünger: Das Endprodukt ist ein stark nährstoffreicher Dünger, der den Boden verbessert und das Pflanzenwachstum fördert.
Materialien für den Bau eines Bokashi-Eimers
Du kannst deinen eigenen Bokashi-Eimer mit ein paar einfachen Materialien selbst bauen. Hier ist eine Liste der benötigten Materialien:
- 2 Plastik-Eimer (idealerweise 10–20 Liter)
- Deckel für den Eimer (wichtig, um den Eimer luftdicht zu verschließen)
- Bohrer oder Schraube (zum Bohren von Löchern)
- Bokashi-Starter (dies ist eine Mischung aus Mikroorganismen, die den Fermentationsprozess starten – entweder als Pulver oder in flüssiger Form erhältlich)
- Zeitungspapier oder Tücher (um den Boden des Eimers zu schützen)
- Bokashi-Materialien (Küchenabfälle wie Obst-, Gemüse- und Kaffeesatz, keine Tierprodukte oder ölhaltigen Lebensmittel)
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Bau eines Bokashi-Eimers
1. Vorbereitung der Eimer
Nimm zwei Plastik-Eimer, idealerweise aus Lebensmittelflaschen, und bohre kleine Löcher in den Boden des ersten Eimers. Diese Löcher dienen dazu, die Flüssigkeit, die während des Fermentationsprozesses entsteht (bekannt als „Bokashi-Saft“), abfließen zu lassen. Der zweite Eimer wird einfach als Auffangbehälter für den Saft verwendet.
2. Boden mit Zeitungspapier auslegen
Lege den Boden des Eimers mit Zeitungspapier oder einem Tuch aus. Dies hilft, die Flüssigkeit zu filtern und verhindert, dass sich Abfälle direkt im Boden festsetzen. Dadurch wird der Bokashi-Prozess effizienter und die Flüssigkeit kann besser abfließen.
3. Eimer richtig anordnen
Setze den Eimer mit den Löchern in den Boden in den zweiten Eimer ohne Löcher. Der untere Eimer wird den Saft auffangen, der beim Fermentationsprozess entsteht.
4. Küchenabfälle einfüllen
Fange an, die Küchenabfälle in den Eimer zu geben. Zerkleinere größere Abfälle, um den Zersetzungsprozess zu beschleunigen. Bei jedem Schichtwechsel (es empfiehlt sich, die Abfälle in Schichten zu geben) kannst du etwas Bokashi-Starter (Microbe Mix oder Bokashi-Pulver) hinzufügen, um die Fermentation anzuregen. Diese Mikroben sind notwendig, um die Abfälle effektiv und ohne Gerüche zu fermentieren.
5. Drücken und Abdecken
Nachdem du eine Schicht von Abfällen hinzugefügt hast, drücke sie leicht an, um überschüssige Luft zu entfernen und den Prozess zu beschleunigen. Decke die Abfälle mit einem Stück Zeitungspapier oder einem Tuch ab, um die Feuchtigkeit zu bewahren.
6. Luftdicht verschließen
Setze den Deckel auf den Eimer und stelle sicher, dass er gut verschlossen ist, damit keine Luft eindringen kann. Der Eimer sollte an einem kühlen, schattigen Ort aufbewahrt werden. Vermeide direkte Sonneneinstrahlung und hohe Temperaturen.
7. Bokashi-Saft entleeren
Der Bokashi-Saft, der sich während des Fermentationsprozesses bildet, sollte regelmäßig (alle 2-3 Tage) aus dem unteren Auffangeimer entfernt werden. Dieser Saft kann verdünnt als Flüssigdünger für Pflanzen verwendet werden. Der Saft enthält viele wertvolle Nährstoffe und Mikroorganismen.
8. Fermentierte Abfälle verwenden
Nach etwa 2 bis 4 Wochen ist der Bokashi-Prozess abgeschlossen. Du wirst feststellen, dass die Abfälle gut fermentiert und dunkel sind, mit einem leicht säuerlichen Geruch. Der fermentierte Bokashi-Kompost kann dann direkt in den Boden eingegraben werden, um den Boden zu verbessern und die Nährstoffe freizusetzen.
Tipps für die richtige Nutzung von Bokashi
- Nicht zu viel auf einmal: Gebe die Abfälle in kleinen Mengen in die Wurmkiste oder den Bokashi-Eimer, damit der Fermentationsprozess reibungslos ablaufen kann.
- Wurmkompost nutzen: Um das Beste aus deinem Kompost herauszuholen, kannst du den fertigen Bokashi-Kompost zusammen mit Wurmkompost kombinieren, um den Boden noch weiter zu verbessern.
- Regelmäßiges Wenden: Drehe den Eimer alle paar Tage, um sicherzustellen, dass die Abfälle gleichmäßig fermentieren.
- Vermeidung von tierischen Produkten: Tierische Produkte wie Fleisch oder Fisch sollten nicht in die Bokashi-Kiste gelangen, da sie unangenehme Gerüche erzeugen können.
Vorteile der Bokashi-Methode
- Schnelle Zersetzung: Der Fermentationsprozess geht viel schneller als bei herkömmlichem Kompostieren.
- Weniger Geruch: Dank des anaeroben Prozesses entstehen keine unangenehmen Gerüche.
- Nährstoffreicher Dünger: Der fertige Bokashi-Kompost ist ein hervorragender Dünger, der dem Boden wertvolle Mikronährstoffe liefert.
- Küchenabfälle effizient nutzen: Du kannst nahezu alle Küchenabfälle (außer tierischen Produkten und ölhaltigen Lebensmitteln) kompostieren.
Fazit
Das Selberbauen eines Bokashi-Eimers ist eine einfache und effektive Methode, um Küchenabfälle zu recyceln und wertvollen Dünger zu produzieren. Mit wenig Aufwand kannst du nachhaltig arbeiten und deinen Garten mit hochwertigem Humus bereichern. Bokashi ist eine ausgezeichnete Alternative zur herkömmlichen Kompostierung und eignet sich hervorragend für Haushalte, die ihre Abfälle effektiv verwerten und gleichzeitig die Umwelt schonen möchten.