Ein Hochbeet liefert in den ersten Jahren von selbst viele Nährstoffe. Doch nach zwei bis drei Saisons lässt die natürliche Fruchtbarkeit spürbar nach. Die Erde sackt ab, Pflanzen wachsen schwächer – Zeit, das Nährstoffdepot gezielt aufzufrischen.
Hier erfährst du, wann du dein Hochbeet düngen solltest, welche Mittel sich eignen und wie du Schritt für Schritt vorgehst, damit dein Beet wieder maximale Erträge bringt.
Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Düngen?
Der optimale Düngezeitpunkt hängt davon ab, wie alt dein Hochbeet ist und was du anbaust.
1. Jedes Frühjahr – Grunddüngung
Im März oder April, bevor du neu bepflanzt, ist der perfekte Zeitpunkt für eine Grunddüngung.
- Entferne alte Pflanzenreste.
- Lockere die Erde leicht auf.
- Mische 3–5 cm reifen Kompost oder organischen Langzeitdünger ein.
Diese Nährstoffgabe bereitet das Beet ideal auf die neue Saison vor.
2. Während der Saison – Nachdüngung bei Starkzehrern
Pflanzen wie Tomaten, Kohl oder Zucchini brauchen zusätzliche Nährstoffe während des Wachstums.
Nach etwa 6–8 Wochen solltest du:
- Flüssigdünger oder Komposttee ins Gießwasser geben.
- Alternativ eine Handvoll Hornmehl oder Brennnesseljauche verwenden.
Tipp: Beobachte das Wachstum – blasse Blätter oder schwacher Wuchs zeigen Stickstoffmangel.
3. Im Herbst – Auffrischungsschicht
Nach der Ernte kannst du dein Hochbeet regenerieren:
- Alte Erde leicht abtragen (5–10 cm).
- Mit einer Mischung aus Kompost, Laub, etwas Mist oder organischem Dünger auffüllen.
- Danach mit Mulch (z. B. Rasenschnitt oder Laub) abdecken.
So wird das Beet über Winter mikrobiologisch aktiv und startet im Frühjahr mit frischer Energie.
Warum das Hochbeet Nährstoffe verliert
Die typischen drei Schichten im Hochbeet (Holzschnitt, Kompost, Erde) liefern anfangs Wärme und Nährstoffe durch Zersetzung. Doch im Laufe der Jahre:
- Sackt die Füllung ab, weil organisches Material verrottet.
- Nährstoffe werden ausgewaschen – besonders durch Regen.
- Pflanzen verbrauchen Nährstoffe, ohne dass ausreichend Nachschub kommt.
Deshalb braucht jedes Hochbeet spätestens nach zwei Jahren eine Auffrischung von unten oder oben.
Welche Dünger sind geeignet?
Im Hochbeet sollten nur natürliche, organische Dünger verwendet werden. Sie fördern Bodenleben und Humusbildung.
Bewährte Varianten
- Reifer Kompost: universell, langsam wirkend
- Hornspäne oder Hornmehl: Stickstofflieferant für Starkzehrer
- Pferde- oder Rindermist (verrottet): gute Langzeitwirkung
- Brennnessel- oder Beinwelljauche: schnell wirkend bei Bedarf
- Bio-Langzeitdünger (pelletiert): einfach anzuwenden und dosierbar
Tipp: Kombiniere mehrere Varianten – so entsteht ein ausgewogenes Nährstoffprofil für Gemüse und Kräuter.
Erde auffüllen – wenn das Hochbeet absinkt
Wenn die Erde nach mehreren Jahren stark abgesackt ist (über 10 cm), fülle im Frühjahr auf:
- Entferne das obere Substrat (ca. 20 cm).
- Ergänze unten frisches organisches Material (Laub, Äste, Kompost).
- Schließe mit neuer Gemüseerde oder Komposterde ab.
- Gieße gründlich, damit sich die Schichten setzen.
So stellst du die typische Nährstoffstruktur wieder her.
Stickstoffbedarf gezielt decken
Besonders im Hochsommer kann Stickstoffmangel auftreten – erkennbar an:
- hellgrünen bis gelblichen Blättern
- schwachem Wachstum
- kleiner Ernte
Dann hilft eine schnelle Stickstoffquelle wie:
- verdünnte Brennnesseljauche (1:10 mit Wasser)
- Hornmehl einarbeiten (wirkt nach 2 Wochen)
- Komposttee als Zwischengabe
Fazit
Ein Hochbeet bleibt nur dann ertragreich, wenn du regelmäßig Nährstoffe nachlieferst.
Eine Grunddüngung im Frühjahr, eine leichte Nachdüngung im Sommer und eine Regenerationsschicht im Herbst sind ideal.
Mit Kompost, organischem Dünger und frischer Erde erhältst du die Bodenstruktur – und deine Pflanzen danken es dir mit kräftigem Wuchs und reicher Ernte.