Kompass-App im Garten – die Sonnenlage exakt bestimmen

Wer seinen Garten richtig plant, weiß: Die Sonne spielt die Hauptrolle. Wo sie steht, wie lange sie scheint und wann Schatten fällt – all das entscheidet, welche Pflanzen sich wohlfühlen. Eine Kompass-App kann dabei zum echten Geheimtipp werden. Mit ihr lässt sich die Sonnenlage im Garten genau bestimmen, und das ganz ohne teure Geräte oder komplizierte Messungen.

Warum die Sonnenlage so wichtig ist

Jede Pflanze hat ihre eigenen Vorlieben. Manche lieben volle Sonne, andere gedeihen nur im Halbschatten oder Schatten. Tomaten brauchen mindestens sechs Stunden Sonne täglich, während Farne oder Funkien lieber im kühlen Schatten stehen. Wer die Lichtverhältnisse seines Gartens kennt, kann also gezielter pflanzen – und so gesunde, kräftige Gewächse fördern.

Früher verließ man sich auf Erfahrung oder Beobachtung über die Jahreszeiten hinweg. Heute reicht ein Smartphone mit einer guten Kompass-App, um in wenigen Minuten die Lichtverhältnisse zu analysieren.

Wie eine Kompass-App im Garten hilft

Eine Kompass-App zeigt nicht nur Himmelsrichtungen an, sondern oft auch zusätzliche Informationen, etwa über Sonnenaufgang und -untergang, die Höhe der Sonne oder die genaue Position zu bestimmten Uhrzeiten. So kannst du herausfinden, wo in deinem Garten morgens, mittags und abends Sonne fällt.

Das ist besonders hilfreich bei:

  • Neuanlage von Beeten oder Hochbeeten
  • Standortwahl für Obstbäume oder Gemüsearten
  • Planung von Terrassen und Sitzplätzen
  • Bepflanzung von Balkonen oder Innenhöfen

Selbst kleine Unterschiede – etwa ein Baum, der im Sommer Schatten wirft – lassen sich so besser einschätzen.

Drei empfehlenswerte Kompass-Apps für Hobbygärtner

  1. Kompass Galaxy (Android)
    Eine sehr präzise und kostenlose App, die zuverlässig Himmelsrichtungen und Neigungen anzeigt. Ideal, um schnell festzustellen, wo genau Süden liegt – besonders wichtig für sonnenliebende Pflanzen.
  2. The Sun Compass (iOS und Android)
    Diese App zeigt nicht nur die Himmelsrichtung, sondern auch den Sonnenverlauf über den Tag hinweg. Perfekt, um zu sehen, wie sich der Schatten im Laufe der Stunden verändert.
  3. Sun Surveyor Lite (iOS und Android)
    Eine etwas technischere App, die mithilfe von Augmented Reality den Sonnenstand in Echtzeit auf deinem Kamerabild anzeigt. So kannst du direkt sehen, wann und wo dein Beet Sonne bekommt.

Alle drei Apps sind leicht zu bedienen und erfordern keine besonderen Vorkenntnisse – nur ein kalibriertes Smartphone und ein paar Minuten Zeit.

Schritt-für-Schritt: So bestimmst du die Sonnenlage richtig

1. Smartphone kalibrieren

Bevor du startest, kalibriere deinen Kompass. Folge dazu den Anweisungen der App – meist musst du das Gerät in einer „Acht“-Bewegung schwenken. Nur so erhältst du genaue Ergebnisse.

2. Standort bestimmen

Gehe in den Bereich deines Gartens, den du prüfen möchtest, etwa das geplante Beet oder den Sitzplatz. Achte darauf, dass keine metallischen Gegenstände oder Geräte in der Nähe sind, da sie den Magnetkompass beeinflussen können.

3. Sonnenstand beobachten

Öffne die App und richte das Smartphone nach Süden aus. Viele Apps zeigen nun an, wann die Sonne dort steht und wie lange dieser Punkt Licht bekommt. Wiederhole den Vorgang an mehreren Tageszeiten, um ein Gefühl für den Sonnenverlauf zu bekommen.

4. Notizen machen

Notiere dir, wie lange jede Fläche Sonne bekommt. Bereiche mit mehr als sechs Sonnenstunden gelten als sonnig, zwischen drei und sechs Stunden als halbschattig, darunter als schattig.

Diese Einteilung hilft dir bei der Pflanzenwahl – besonders, wenn du Gemüse anbaust oder eine Terrasse gestalten möchtest.

Die richtige Pflanze am richtigen Platz

Mit den gewonnenen Daten kannst du deinen Garten gezielt gestalten. Einige Beispiele:

  • Sonnenliebende Pflanzen: Tomaten, Zucchini, Lavendel, Thymian, Sonnenblumen
  • Halbschattenpflanzen: Erdbeeren, Spinat, Hortensien, Clematis
  • Schattenpflanzen: Farne, Funkien, Efeu, Waldmeister

Wenn du also weißt, wo genau die Sonne scheint, kannst du die Pflanzen optimal positionieren – das spart Wasser, Dünger und sorgt für mehr Ertrag.

Extra-Tipp: Jahreszeiten berücksichtigen

Im Frühling steht die Sonne tiefer, im Sommer dagegen hoch am Himmel. Ein Bereich, der im März noch Sonne bekommt, kann im Juli im Schatten liegen, wenn Bäume dicht belaubt sind.

Darum lohnt es sich, die Kompass-App zu verschiedenen Jahreszeiten zu nutzen. Besonders im Herbst oder Winter lässt sich gut erkennen, wie sich der Sonnenstand verändert.

Kompass-App trifft Gartendesign

Die exakte Sonnenlage ist nicht nur für Pflanzen wichtig, sondern auch für das Gartendesign. Wenn du eine Terrasse oder einen Sitzplatz planst, möchtest du vielleicht morgens Sonne, aber abends Schatten. Eine App zeigt dir genau, welche Ausrichtung dafür ideal ist.

Auch beim Anlegen von Wegen, Hochbeeten oder Gewächshäusern hilft sie. Wer den Sonnenverlauf kennt, kann das Tageslicht besser nutzen und Energie sparen – besonders, wenn Solarleuchten oder Gewächshäuser ins Spiel kommen.

Nachhaltig planen mit Technik

Digitale Werkzeuge wie Kompass- oder Sonnenstands-Apps sind kleine Helfer mit großem Nutzen. Sie fördern ein bewusstes und nachhaltiges Gärtnern, weil du deinen Garten an die natürlichen Bedingungen anpasst statt umgekehrt.

Du arbeitest mit der Sonne, nicht gegen sie – das ist gut für Pflanzen, Klima und Umwelt.

Fazit – Orientierung für mehr Gartenfreude

Eine Kompass-App ist ein einfaches, aber wirkungsvolles Werkzeug. Sie zeigt dir, wie die Sonne deinen Garten beeinflusst, und hilft dir, Pflanzen, Beete und Sitzplätze optimal auszurichten.

Ob du gerade erst anfängst oder schon lange gärtners – mit der richtigen Sonnenlage wachsen Pflanzen gesünder, blühen länger und benötigen weniger Pflege.

So wird dein Smartphone zum praktischen Helfer im Grünen – und du lernst deinen Garten noch besser kennen.

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