Die Bougainvillea – auch Drillingsblume genannt – ist eine der farbenprächtigsten mediterranen Pflanzen. Mit ihren intensiven Blütenfarben in Pink, Orange, Violett oder Weiß verwandelt sie Balkon, Terrasse oder Wintergarten in ein kleines Stück Süden. Damit die Kletterpflanze ihre volle Blütenpracht entfaltet, braucht sie Sonne, Wärme und etwas Fingerspitzengefühl in der Pflege. Mit der richtigen Vorgehensweise belohnt sie Sie Jahr für Jahr mit üppigem Wuchs und leuchtenden Farben.
Der perfekte Standort
Bougainvilleen lieben Sonne – je mehr, desto besser. Ein vollsonniger, windgeschützter Platz ist ideal, am besten an einer warmen Hauswand oder auf einer Südterrasse. Nur mit ausreichend Licht bildet die Pflanze ihre typischen Hochblätter, die oft für Blüten gehalten werden. Diese farbigen Hochblätter umgeben die kleinen, unscheinbaren weißen Blüten im Inneren und erscheinen bei guter Pflege von Mai bis Oktober.
Wichtig ist, dass die Pflanze warm steht und nachts nicht zu stark auskühlt. Temperaturen unter 10 Grad mögen Bougainvilleen gar nicht. In kühleren Regionen gedeihen sie daher am besten im Kübel, damit sie im Herbst leicht ins Haus geholt werden können.
Der richtige Topf und die passende Erde
Da Bougainvilleen kräftig wachsen, brauchen sie einen stabilen Topf mit guter Drainage. Eine Schicht Blähton am Boden verhindert Staunässe, denn die Wurzeln reagieren empfindlich auf Nässe.
Verwenden Sie eine lockere, durchlässige Erde – am besten eine Mischung aus Blumenerde, Sand und etwas Kompost. Wer mag, kann auch spezielle Kübelpflanzenerde verwenden. Ein leicht saurer pH-Wert ist ideal.
Gießen mit Gefühl
Bougainvilleen mögen es weder zu nass noch zu trocken. Gießen Sie regelmäßig, aber immer erst, wenn die oberste Erdschicht leicht angetrocknet ist. In der Blütezeit von Mai bis September ist der Wasserbedarf besonders hoch, vor allem bei sonnigem Wetter. Staunässe führt schnell zu Wurzelfäule und Blattfall, daher sollte überschüssiges Wasser aus dem Untersetzer entfernt werden.
Im Winterquartier hingegen wird deutlich weniger gegossen – gerade so viel, dass der Wurzelballen nicht völlig austrocknet.
Richtig düngen für viele Blüten
Für eine üppige Blüte braucht die Bougainvillea reichlich Nährstoffe. Verwenden Sie von April bis August alle 10 bis 14 Tage einen Flüssigdünger für Blühpflanzen oder mediterrane Pflanzen.
Wichtig ist, dass der Dünger nicht zu stickstoffreich ist, sonst treibt die Pflanze viele Blätter, aber nur wenige Blüten. Ein kaliumbetonter Dünger hingegen fördert Blütenbildung und kräftige Farben. Ab September sollte nicht mehr gedüngt werden, damit die Pflanze zur Ruhe kommen kann.
Schnitt: So bleibt die Bougainvillea in Form
Ein regelmäßiger Schnitt sorgt für eine kompakte, blühfreudige Pflanze. Im Frühjahr, bevor sie neu austreibt, werden lange oder schwache Triebe um etwa ein Drittel gekürzt. Dadurch verzweigt sich die Bougainvillea besser und bildet mehr Blüten.
Nach der Blüte können Sie verblühte Triebe ebenfalls leicht zurückschneiden, um den nächsten Austrieb zu fördern. Schneiden Sie dabei immer oberhalb eines Blattknotens.
Wenn die Pflanze zu groß oder unregelmäßig wächst, kann auch ein stärkerer Rückschnitt erfolgen – Bougainvilleen treiben meist zuverlässig wieder aus.
Überwintern der Bougainvillea
Da Bougainvilleen frostempfindlich sind, müssen sie im Herbst rechtzeitig ins Haus geholt werden. Sobald die Temperaturen dauerhaft unter 10 Grad fallen, sollte die Pflanze in ein helles, frostfreies Winterquartier umziehen – etwa in einen Wintergarten, ein helles Treppenhaus oder einen unbeheizten Raum mit Fenster.
Während der Ruhezeit verliert die Pflanze oft ihre Blätter, das ist ganz normal. Gießen Sie nur sparsam und verzichten Sie auf Dünger. Ab März darf die Bougainvillea wieder an einen wärmeren, helleren Platz. Wenn keine Frostgefahr mehr besteht, kann sie langsam an die Sonne im Freien gewöhnt werden – zuerst halbschattig, dann in die volle Sonne.
Häufige Probleme und einfache Lösungen
- Keine Blüten: Meist liegt das an zu wenig Sonne oder zu viel Stickstoff im Dünger. Ein sonniger Standort und kaliumreicher Dünger helfen.
- Gelbe Blätter: Zu viel Wasser oder Nährstoffmangel. Erde prüfen und sparsamer gießen.
- Kahle Triebe im Winter: Kein Grund zur Sorge – im Frühling treibt die Pflanze wieder aus.
- Schädlinge wie Blattläuse oder Spinnmilben: Mit lauwarmem Wasser abspülen oder Neemöl verwenden.
Vermehrung der Bougainvillea
Bougainvilleen lassen sich leicht über Stecklinge vermehren. Schneiden Sie im Frühsommer etwa 15 cm lange, halbverholzte Triebe und entfernen Sie die unteren Blätter. Setzen Sie die Stecklinge in Anzuchterde, halten Sie sie leicht feucht und warm. Mit einer durchsichtigen Folie oder Haube darüber entsteht ein feuchtes Mikroklima, das die Wurzelbildung fördert. Nach vier bis sechs Wochen können die jungen Pflanzen in kleine Töpfe umgesetzt werden.
Kombinationsideen für mediterranes Flair
Bougainvilleen wirken besonders schön in Kombination mit anderen mediterranen Pflanzen. Olivenbäume, Rosmarin, Lavendel oder Oleander ergänzen sie perfekt. In Terrakotta-Töpfen oder an hellen Wänden entsteht im Handumdrehen eine südliche Atmosphäre – selbst mitten in Deutschland, Österreich oder der Schweiz.
Fazit
Die Bougainvillea ist eine Königin unter den mediterranen Kübelpflanzen. Mit Sonne, Wärme, regelmäßigem Düngen und einem geschickten Schnitt wird sie zur wahren Blütenpracht. Wer sie mit Geduld und Liebe pflegt, wird Jahr für Jahr mit einer farbenfrohen Explosion belohnt – ein Hauch Mittelmeer, der jedes Zuhause in ein kleines Paradies verwandelt.