Stell dir vor, du bist ein kleiner Igel, und der Winter steht vor der Tür – eine Zeit, die über Leben und Tod entscheidet. Um den Winterschlaf sicher zu überstehen, musst du bis Oktober mindestens 600 Gramm wiegen. Das ist keine dramatische Warnung, das ist pure Biologie.
Was gerade passiert
Der Lebensraum wird für dich immer rauer. Die Insekten, deine wichtigste Nahrungsquelle, verschwinden zusehends. Kühlere Nächte bedeuten, dass du mehr Energie verbrauchst, nur um warm zu bleiben. Und der Druck wächst: Du musst jeden Tag etwa 20% deines Körpergewichts fressen, um genug Reserven für den Winter anzulegen. Gleichzeitig werden sichere Nistplätze rarer – Gärten werden gepflegt, Laubhaufen entfernt, eingezäunte Flächen grenzen deine Bewegungsfreiheit ein.
Wie du helfen kannst
Auch wenn du mich vielleicht nicht direkt füttern solltest (Ich muss lernen, allein zu jagen!), kannst du einiges tun, damit ich eine Chance habe:
Laub liegen lassen: Das sind meine Winterwohnungen. Gut gepolstert und geschützt, bietet mir das Laub Schutz vor Kälte und Feinden.
Wasser bereitstellen: Eine flache Schale mit sauberem Wasser ist lebenswichtig, besonders für Jungigel.
Keine Pestizide verwenden: Sie vergiften nicht nur mich, sondern auch meine Nahrung.
Löcher im Gartenzaun: Kleine Durchgänge sind meine Autobahnen, damit ich ungestört zwischen Futter und Schutz suchen kann.
Warum es jetzt zählt
In den nächsten sechs Wochen entscheidet sich mein Schicksal. Wenn ich es nicht schaffe, genügend Gewicht anzufressen und ein sicheres Quartier zu finden, werde ich den Winter nicht überstehen. Deine Entscheidungen in deinem Garten – wie du Laub behandelst, ob du Gift benutzt oder kleine Zugänge schaffst – bedeuten für mich das Leben.
Sei ein Beschützer der kleinen Stachelritter. Jeder Laubhaufen, jeder Tropfen Wasser und jede giftfreie Ecke bringt mich einen Schritt näher zum Überleben. Denn wenn der letzte Igel stirbt, verliert die Natur ein einzigartiges Wesen.